Oder: Der Hund in der Mythologie
Die Wanderung kann man am Gasthof Kern beginnen. Dieses Hotel Restaurant ist seit 125 Jahren im Familienbesitz. Von hier aus geht es an der Bogenschießanlage vorbei auf den X-Weg Richtung Niederauroff. Auch dies ist ein schöner Ort mit einem netten Cafe. Man folgt den Weg Richtung Autobahn, unterquert diese und kommt nach Idstein. Dieser Ort ist sehenswert und einer der schönsten Orte, die wie bis jetzt auf der Wanderung gesehen haben.
Auch den Schloßgarten sollte man besuchen. Hier gibt es auch verschiedene Sehenswürdigkeiten. Unter anderem auch den Hexenturm. Auf der Gedenktafel der hingerichteten Frauen im Jahre 1676 sind die Namen der Opfer verewigt. Auffällig sind die wiederkehrenden Vornamen.
Wisst Ihr, dass wir euch Menschen seit mindestens 15.000 Jahren begleiten? Kein anderes Tier hat sich so euren Gewohnheiten angepasst wie wir. Altbekannt sind auch die Unterwelthunde der Mythologie. Wie der große schwarze Hund mit den feurigen Augen, der zu MItternacht auf den Friedhöfen spukt. Auch bekannt ist der drei oder mehrköpfige Cerberus der griechischen Mythologie, oder Garm, der die Menschen umkläfft, die in Helheim eingehen. Garm ist der Hund der Unterweltgöttin Hel, die Schwester des Fenrirwolfes. Eine ältere und ganzheitliche Form der Hel ist die Göttin Holda, unsere Frau Holle. Somit werden wir zum Todesboten, zum Hellseher, zum Opfertier und zum Mondtier und zum Begleiter von Hexen und Dämonen - und doch bleiben wir das Tier der alten Göttinen. Wir sind zu finden an der Seite von Diana, der Holda und der Hel, der Artemis, der Hekate und der Nehalennia. So ist die Kombination Hund und Göttin eine sehr alte. Ja wir Hunde haben eine lange Geschichte mit euch Zweibeinern und wir sind eure treuen Begleiter. In Verbindung mit dem "Hexenwahn" aus dem Mittelalter sollte ich auch erwähnen, welcher Aberglauben mit uns in Verbindung gebracht wird:
In Oldenburg glaubte man sich unsere prophetischen Gaben zu Nutze zu machen, indem man bei MItternacht von hinten zwischen den Ohren oder den Vorderbeinen hindurch sah, oder sich Hundetränen in die Augen strich;
Unsere Haare unter der Schwelle des Hauses gelegt, verhindern das Eindringen von Krankheiten;
auch als Wetterprophet sind wir gefragt, denn wenn wir Gras fressen wird es regenen oder schlechtes Wetter geben, fressen wir Schnee, steht Tauwetter bevor;
wenn wir auf den HInterbeinen sitzen und heulen wird jemand aus dem Familienkreis sterben (dann sollen wir das Herannahmen von Hekate spüren) im Allgäu und in Bayern bedeute dies, dass es brennt oder brennen wird;
und es bringt Glück, wenn man uns auf der Straße folgt!
Aber lauft mir bitte bei der nächsten Wanderung nicht alle hinterher!
Auch in der Heilkunde sollen wir Experten sein (kann ich aber nicht bezeugen):
unser Speichel galt im alten Griechenland wie auch in Deutschland im MIttelalter als heilsam (siehe auch Hildegard von Bingen);
unsere Haut heilt Athritis;
unsere Haare sollen gegen den Biß von tollwütigen Kollegen dienen;
mein Blut heilt kranke Tiere;
mein weißer Kot und mein Urin ist für verschiedene Rezepturen gegen Zahnweh, Asthma, Fieber und Schwindsucht geeignet -
also wir waren im MIttelalter eine "vierbeinige" Apotheke - ich bin aber froh, dass diese Zeiten vorbei sind. Lieber ein "Köter" - als ein toter Heilbringer.
Einige Impressionen aus Idstein
Durch Idstein ging es weiter Richtung Oberer Feldberg. Es ging hier ständig bergauf. Durch Schönborn (hier konnten wir eine Guillotine aus den Zeiten der französischen Revolution sehen) ging es weiter auf den "Schinderhannespfad" Richtung Glashütten, dem heutigen Ziel der Etappe. Hier kann man das Cafe im unteren Bild empfehlen, wo man eine sehr gute und reichhaltige Auswahl an Torten und Kuchen hat.
Nach einem guten Stück Kuchen ging es anschließend auf dem gleichen Weg wieder zurück Richtung Ausgangspunkt.
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