Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung gab es zum Stichtag 31.12.2012 17,7 Millionen Bürger, die eine gesetzliche Altersrente bezogen haben.
Während in Westdeutschland die Männer im Durchschnitt 1.005 € monatliche Altersrente erhielten, betrug die Rentenhöhe bei den Frauen nur 508 €. In Ostdeutschland erhielten die Männer eine durchschnittliche Altersrente von 1.073 € und die Frauen 730 €.
Erschreckenderweise fast schon ein alter Hut. Und doch durchzucken entsprechende Meldungen und Statistiken immer wieder die Medienlandschaft und lösen Erstaunen wenn nicht gar Empörung aus. Im Schnitt verdienen Frauen laut statistischem Bundesamt 22 % weniger als Männer. Entgegen landläufigen Vermutungen ein seit vielen Jahren unveränderter Wert. In „harter Währung“ bedeutete das 2013 für Frauen einen durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 15,56 Euro im Gegensatz zu 19,84 Euro für Männer. Ein erheblicher Unterschied, der in der „beitragsbezogenen“ gesetzlichen Rentenversicherung auf Dauer unweigerlich zu geringeren Rentenhöhen führt.
Nur knapp jede dritte Führungskraft (28,6 %) war 2012 weiblich. Dieser Anteil verändert sich nur langsam: 1992 lag der Anteil bei 25,5 %, im Jahr 2002 bei 27,1 %. Stattdessen sind Frauen die Anführer der Teilzeitstatistik. Rund 68 % waren 2012 erwerbstätig, 45 % davon in Teilzeit. Im Vergleich: von den insgesamt 77 % erwerbstätigen unter den Männern waren gerade einmal 9 % teilzeitbeschäftigt. Viele Frauen sind zudem im so genannten Niedriglohnsektor und in entsprechenden Niedriglohnbranchen beschäftigt. Eine Tatsache, zu der Herr Prof. Axel Bö̈rsch-Supan, Ph.D. vom Munich Center for the Economics of Aging (MEA) des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik eine interessante Rechnung aufstellte. In seinem Vortrag auf dem 22. Wissenschaftlichen Kolloquium in Wiesbaden am 21.11.2013 fasste er knapp zusammen: 40 Jahre Minijob erzeugen maximal 164,- Euro Rente. Das entspricht gut 5 Euro pro Tag.
Keine Frage: das Kinderbekommen ist von Natur aus Frauensache. Die anschließende langjährige Betreuung allerdings ist keineswegs genetisch vorgegeben. Wobei die Statistiken anderes vermuten lassen: 2012 waren sechs von zehn Frauen mit minderjährigen Kindern in Deutschland erwerbstätig. Für Männer ist eine Familiengründung hingegen kaum mit einer beruflichen Veränderung verbunden: 84 % der Väter waren erwerbstätig. Das Ergebnis für die sorgenden Mütter: geringere Rentenbeiträge und damit niedrigere Rentenansprüche.
Nach all den vorangegangenen Fakten sind die Zahlen für die Altersversorgung von Frauen wenig überraschend – dafür aber nicht minder beunruhigend: Mit durchschnittlichen 358,- EUR (West) Regelaltersrente hinkten die Frauen 2012 den monatlichen 751,- EUR der Männer deutlich hinterher. In den neuen Bundesländern ist die Diskrepanz sogar noch deutlicher. In ganz Deutschland muss 2012 ein Viertel, also 25 % der alleinlebenden Frauen ab 65 Jahren mit weniger als 900 Euro persönlichem monatlichen Nettoeinkommen zurechtkommen. Bei den Männern waren es nur 16 %. Am Jahresende erhielten in Deutschland knapp 465 000 Menschen über 65 Jahre Grundsicherungsleistungen – 63 % davon waren weiblich.
Beinahe im Gegensatz zu all diesen Zahlen entschieden sich in 2013 mehr als ein Drittel der knapp 650.000 Neurentner aus Altersgründen für einen früheren Renteneintritt – und damit für schmerzhafte Rentenabschläge. Über 45 % davon waren Frauen. Etwa 240.000 Rentner und Rentnerinnen mussten sich aufgrund ihres vorzeitigen Rentenbeginns im Schnitt mit monatlich ca. 80 EUR weniger Rente begnügen. Und wieder heißt es, mit weniger zufrieden zu sein. Zwar für beide Geschlechter gleichermaßen, wobei ein Weniger von ausreichend eben nicht so dramatisch ist, wie ein Weniger von wenig.
Die grundlegenden Fakten für die Renten-Diskrepanz sind vielfältig und lassen sich kurzfristig nicht signifikant verändern. Das Ergebnis allerdings schon. Indem Frau selbst für eine solide Sicherung des eigenen Lebensstandards sorgt. Seit 2013 gibt es hierzu in der Vorsorgelandschaft definitive Lichtblicke. Mit Einführung der Unisex-Tarife bieten sich für die Schließung der teils eklatanten Versorgungslücken oftmals attraktive und vor allen Dingen auch lukrative Lösungen für Frauen an. Für die privaten Renten- und Pflegeversicherungen sind im Vergleich zu den Vorjahren für Frauen oftmals niedrigere Beiträge für die Leistungen fällig.
Ich hoffe, Sie nehmen die "Postillon-Beiträge" mit Humor, auch wenn das Thema sehr ernst ist.
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