Oder: Der verfressene Beagle
Vom Ausgangspunkt geht es stetig bergab in das Dörfchen Hof. Von dort aus über das NSG Bucher Lay um Bad Marienberg herum. Zielpunkt dieser Etappe war Unnau. Den Rückweg kann man von Unnau aus über den Brunnenweg nehmen. Dem folgend kommt man auf dem kurzen Weg durch Bad Marienberg. Hierbei lohnt es sich, den Wildpark und den Basaltpark zu besuchen, bevor man an der Nister entlang wieder über Hof zum Ausgangspunkt zurückkehrt. Bad Marienberg eignet sich für eine ausgiebe Rast. Es gibt dort genügend Einkehrmöglichkeiten.
Boar wat für´n Stress. In der ganzen Woche Programm und dann noch so heiß. Daher komme ich erst heute dazu den Wanderbericht zu diktieren. Wie gesagt, vom letzten Ausgangspunkt geht es Richtung Hof. Der Wanderweg ist hier immer noch gut bezeichnet. Man wandert durch das schöne Dörfchen durch und geht kurz an der Straße entlang. Hier den Abzweig zu finden ist nicht leicht. Denn der Weg führt über die Straße und das Schild war zugewachsen. Im Blick hatten wir den Sendeturm von Bad Marienberg. Dieser befindet sich in der Nähe unseres Ziels vom heutigen Tage. Jedoch führt der Hinweg nicht genau dorthin.
Man kommt sehr schnell in das NSG Nisterau. Die "Schwarze Nister" lädt hier zum trinken ein. Schmeckte aber bisschen nach brauner Kohle. Ich konnte meinen entstanden Durst trotzdem schnell löschen. In dieser Gegend wurde ebenfalls Basalt abgebaut. In diesem Naturschutzgebiet gibt es auch das Pfaffenmal. Das Pfaffenmal ist ein sagenumwobener ca. 18 Meter Säulebasaltkegel. Eine der Sagen kann man unter diesem Link nachlesen.
Auf dieser "Umrundung" von Bad Marienberg traf ich meinen Beaglefreund Nico. Nico hat ein kleines Problemchen. Das gleiche hatte ich auch einmal. Nico ist ein Beagle, wie bereits gesagt! - und Beagle fressen für Ihr Leben gern. Wir sind halt Jagdhunde. Ausdauerende Jagdhunde. Ausdauernd auch im Betteln. Wir setzen hier alle Tricks ein, um das zu bekommen, was wir wollen. Dies aber sehr sehr ausdauernd. Wir haben ja Zeit und nichts vor - bis auf eins - Fressen zu bekommen. Nico hat das genauso gut drauf wie ich. Er ist ja auch ein Beagle, wie bereits gesagt.
Habt ihr mir schon einmal beim “Fressen” zugesehen? Kein schöner Anblick – für Genuss, so wie ihr Menschen ihn beim Essen erlebt, haben wir nichts übrig. Das Futter wird in Null Komma Nichts hinunter geschlungen, oft wird kaum oder gar nicht gekaut.
Aber nehmt es mir nicht übel, denn ich bin halt kein Mensch, ich bin ein Beagle. Noch dazu einer der dazu gezüchtet wurde in der Meute, also einer Gruppe von Hunden zu jagen. Wer da die Beute nicht so schnell wie möglich verschlungen hat geht leer aus. Es ist also nur allzu erklärlich, warum ich dieses Fressverhalten an den Tag lege – es steckt mir in den Genen.
Falls einer der Leser Besitzer einer solch edlen Rasse wie die meinige ist, kann er dem Hinunterschlingen des Fressens entgegenwirken. Bringt meinen Kollegen einfach dazu seine Fresswerkzeuge, sein Gebiss einzusetzen.
Und das geht so: beim industriell gefertigten Futter brauchen Hunde heutzutage kaum mehr zu kauen. Gebt ihm stattdessen größere Brocken richtiges Fleisch (Achtung: nur vom Rind). nicht zerschneiden sondern im Ganzen. Euer kleiner Jagdhund wird seine helle Freude damit haben – denn er muss arbeiten, sich anstrengen, seine Zähne, sein Gebiss einsetzen.
Fragt euch auch, was hinter dem scheinbaren Futterdrang steckt? Ist es wirklich Hunger oder ist es der Such- und Jagdtrieb? Nur all zu oft verwechseln Beagle Besitzer die Lust des Beagles am Jagen und Fährtenlesen mit einem Hungergefühl. Doch oft ist es gar nicht der Hunger der den Beagle antreibt – es ist sein Jagdtrieb.
Gebt einfach dem Bedürfnis Ihres Beagles zu JAGEN regelmäßig nach. Je mehr Euer Beagle mit Jagdspielen, Suchaufgaben und Fährtenlesen ausgelastet wird, desto weniger wird er das Bedürfnis zu jagen bei euch zu Hause verspüren. Am besten schafft feste Rituale. So können Sie Ihren Beagle darauf trimmen, dass er seine Spürnase bei jedem Spaziergang und auf Kommando einsetzen darf. Zu Hause ist der Beagle dann entspannt, ruhig und gelassen.
Darüber hinaus haben meine Menschen auch mein Futter umgestellt. Zuerst das vom Tierarzt empfohlene Obesity Management (sehr teuer) hat gut gewirkt. Anschließend bekam ich Belgrano vom Aldi "High Premieum - wie ich" für Hunde mit Neigung zu Übergewicht. Beides schmeckte mir. Das zweite war billiger.
Kurz darauf kamen wir am "Großen Wolfstein" vorbei. Es gibt auch noch einen "Kleinen Wolfstein" Natürlich gibt es hier auch eine Sage, in der diesmal der Teufel eine Rolle spielt. Dies kann unter diesem Link nachgelesen werden.
Kurz darauf kamen wir zum Endpunkt der heutigen Fernwanderwegstrecke in Unnau an. Hier kann man wieder eine kleine Pause machen. Unnau ist bekannt geworden durch 27 Schnapsbrennereien in der Hochzeit. Heute sind noch 3 übrig geblieben. Evtl. ist der "Unner Klore" oder der "Unnauer Kümmel" jemanden bekannt - mir nicht - ich trinke kein Schnaps - nur Wasser.
Von hier aus ging es auf den Rückweg. Wir empfehlen den Brunnenweg zu nehmen und von hier geradeaus weiter Richtung Bad Marienberg zu gehen. Abstecher sind möglich zum Wildpark, zum Basaltpark, Zentrum von Bad Marienberg, Heinos Schlupfwinkel etc. In Bad Marienberg sind einige Lokalitäten. Eisdielen, Cafes, Pizzerien, Döner etc. Wir genehmigten uns das obligatorische Eis. Für den Rückweg sollte man sich jedoch auf jeden Fall den Basaltpark vornehmen. Viele Sachen, viele Möglichkeiten. Bisher war dies die schönste Etappe auf unserer Deutschlandtour. Hier noch einige teilweise "dumme Ideen" meiner Stiefeltern.
|
|
|